Die Freie Waldorfschule Schwäbisch Hall (e.V.) entstand aus der Initiative von Schwäbisch Haller Bürgern, die ihre Kinder im Sinne der Waldorfpädagogik erziehen wollten. Im Jahr 1975 veranstalteten sie eine erste Bürgerversammlung.
1976 wurde der Förderverein Waldorfschule Schwäbisch Hall e.V. gegründet. Seine erste Tat war im September 1978 die Eröffnung des Waldorfkindergartens in der Crailsheimer Straße 26. Das Haus des Kindergartens mit schönem Gartengelände hatte eine Erbengemeinschaft hierfür geschenkt.
Im weiteren Verlauf bemühte sich der Verein durch öffentliche Vortragsveranstaltungen und Kurse, viele Menschen über die Aufgaben und Ziele der Waldorfschulbewegung zu informieren.
Durch die außerordentlich großzügige Unterstützung von Gemeinderat wie Stadtverwaltung hat die Schule ihre Heimat auf dem Teurershof gefunden, einem über dem Zentrum der Stadt gelegenen alten Hofgut aus der Stauferzeit, dessen Felder für ein Wohngebiet verwendet worden sind und dessen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert nun nach und nach für Schulzwecke umgewandelt wurden.
Im September 1984 begann die Freie Waldorfschule mit 117 Kindern in den Klassen 1-5 (54 aus Schwäbisch Hall, 63 aus einem großen Einzugsgebiet) und je 21 Kindern in 2 Kindergartengruppen ihre Arbeit.
Damit wandelte sich der Förderverein in den Schulverein Freie Waldorfschule Schwäbisch Hall (e.V.) um. Bald wurde die dritte Kindergartengruppe eröffnet. Während die Gründungsklassen klein blieben, wurden die nachfolgenden Klassen sehr groß und viele Kinder mussten abgewiesen werden.
Seit Beginn des Schuljahres 1992/93 ist die Schule mit 12 Waldorfklassenstufen und einer Abiturklasse voll ausgebaut.
Für die vielen Kinder wurden Neubauten erforderlich. Es entstanden im Laufe der ersten sechs Jahre unter strenger Wahrung des denkmalgeschützten Gutshofcharakters drei Holzpavillons für die Klassen 1-8 und ein Oberstufenbau für die Klassen 9-13.
1997 wurde die „Salzscheuer“ zu einer Turnhalle umgebaut. Bis Herbst 2002 folgte der Umbau der großen Sandsteinscheuer im Norden zu Schülerwerkstätten, Aufenthaltsraum, Küche und Mensa („SoWieSo“).
Auch konnte im Herbst 2002 die „KulturScheune“ eingeweiht werden, ein Umbau der zweiten großen Holzscheune mit Bühne, großem Veranstaltungssaal (600 Personen) und einigen Unterrichtsräumen.
2005 wurden unter dem Dach des Oberstufengebäudes eine – auch öffentlich zugängliche – Bibliothek und im ebenerdigen Foyer ein Café eingerichtet, das Pausenverpflegung anbietet und ein beliebter Aufenthaltsort für Schüler, Eltern und Kollegen geworden ist.
Als wesentliche Ergänzung unseres pädagogischen Angebotes haben wir 2007 eine Kinderkrippe eröffnet. Sie war zunächst im Wohnhaus der Hofstelle Keller (Anwesen Bier) gut 200 Meter von der Schule entfernt untergebracht.
Da die Stadt Schwäbisch Hall dieses Gelände nach dem Auslaufen der 10jährigen Pacht einer neuen Nutzung zuführen wollte, wurde es erforderlich, neue Räume für die Kinderkrippe und die ebenfalls ins Anwesen Bier ausgelagerte Plastizierwerkstatt zu schaffen.
Erneut waren Stadtverwaltung und Gemeinderat zu einer großzügigen Unterstützung bereit und so konnten wir im Schuljahr 2017 die letzte Phase unserer baulichen Entwicklung abschließen. Auf einem direkt an das bisherige Schulgelände anschließenden Geländestück haben wir ein Haus für das 1. Jahrsiebt erstellt, in dem unsere zwei Krippengruppen und drei Kindergartengruppen untergebracht sind. Für den Plastizierunterricht und den Kulissenbau entstand ein Ateliergebäude gegenüber dem Nordbau. Zu unserer Freude hat im Zuge dieser letzten Bauphase auch der vor vielen Jahren aus dem Schulverein heraus gegründete Kinder- und Jugendzirkus Compostelli auf unserem Gelände in einem Ergänzungsbau der Schulturnhalle eine eigene Bleibe gefunden.
Im Schuljahr 2020/2021, 35 Jahre nach der Gründung, sind in unserer Schulgemeinschaft vereint:
eine Kinderkrippe mit zwei Gruppen, die jeweils 10 Kinder aufnehmen können,
ein Kindergarten mit 4 Gruppen, drei mit 20-22 Kindern, davon eine Ganztagesgruppe, eine mit 12 Kindern,
13 Schulklassen mit insgesamt 420 Schülerinnen und Schülern,
eine von ca. 30 Schülerinnen und Schülern genutzte flexible Nachmittagsbetreuung.
Der Verein hat über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von denen mehr als 70 im pädagogischen Bereich, die anderen in Verwaltung, Hausmeisterei und Schulküche beschäftigt sind.